MdB (Mitglied des Deutschen Bundestages) Marlene Rupprecht, auf der Tagung im Kalmenhof, Idstein im Taunus (bei Kassel) (Veranstaltung des Landschaftsverband Hessen) am 09.06.2006, teilte mit …
„Ich bin Mitglied des Petitionsausschusses im Deutschen Bundestag, derzeit haben wir zwei Petitionen vorliegen, in denen es um die Situation der Heimerziehung geht. Es wurden Stellungnahmen von mehreren Ministerien angefordert; dem Bundesministerium für Justiz, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Hier sitzen die beiden Herren, die diese Petitionen bearbeiten, Sie haben heute somit die wichtigsten Personen als Ansprechpartner vor Ort. Wir haben auch hinterfragt, was in der ehemaligen DDR passiert. Auch diese Geschehnisse sind bis heute nicht aufgearbeitet - und auch nicht verarbeitet - worden.
Wenn wir die geforderte Anhörung im Deutschen Bundestag machen, dann muss auch dieses Thema mit aufgenommen werden. Wir wollen uns auch die Erfahrungen aus Irland berichten lassen; wie wurde dort eine Lösung für Entschädigungen gefunden? Folgende Fragen stellen sich:
Gibt es eine Form der Rentenanwartschaften; ist es möglich hier eine Regelung zu finden, die allen Betroffenen gerecht wird? Das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung arbeitet an dieser Problematik.
Gibt es eine Opferentschädigung oder Rehabilitation, bzw. welche Form der Rehabilitation kann es bei Menschenrechtsverletzungen geben?
Dazu wollen wir im Herbst eine öffentliche Anhörung im Deutschen Bundestag machen. Zu Wort kommen sollen nicht die Verbände, die Träger der Heimeinrichtungen sind und waren, sondern nur Betroffene, weil wir der Überzeugung sind, dass Sie zu aller erst Gelegenheit haben sollten, Ihr Anliegen vorzutragen.
Ich muss Sie hier um etwas Geduld bitten, denn eine solche Anhörung will gründlich vorbereitet sein, deshalb auch der Termin erst im Herbst dieses Jahres.“
QUELLE: Peter Wensierski’s Homepage, Journalist und Autor, u.a, von “Schläge im Namen des Herrn – Die verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik” http://www.schlaege.com oder http://www.wensierski.info
Marlene Ruprecht's Hompage http://www.marlene-rupprecht.de/
Desweiteren gehören zu den Ergebnissen der Tagung im Kalmenhof Idstein (vom 09.06.2006) unter anderem folgende konkrete Vereinbarungen:
- ein Arbeitstreffen von Heimkindern am Runden Tisch mit kirchlichen und staatlichen Betreibern der Heime findet statt
- auf diesen Treffen werden u.a. die konkreten Fragen der Anerkennung der früheren Arbeitszeiten für die Rente und der Wiedergutmachung angegangen
- eine Anhörung von Heimkinder vor dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages in Berlin noch in diesem im Herbst
- ehemalige Heimkinder wurden eingeladen, um an verschiedenen Fachhochschulen und Universitäten heutigen Pädagogik-Studenten von Ihren Erlebnissen und Erfahrungen zu berichten
- die zuständigen Ministerien wollen die noch vorhandenen Probleme bei der Akteneinsicht (z.B. bei Jugendämtern) abbauen. Der bisherige Chef der Diakonie, Jürgen Gohde, hat gesagt: “Besser eine Akte, die gegen uns spricht, als eine vernichtete Akte.”
- weitere breite wissenschaftliche Aufarbeitung der 50-er und 60-er Jahre in den Heimen, eine Wanderausstellung über die Heimerziehung und der Aufbau von Erinnerungsorten im Kalmenhof, in Breitenau, Freistatt und anderswo.

Was die damalige katholische Heimerziehung in Deutschland betrifft, und wie jezt damit umgegangen werden soll, wird von dem katholischen Theologen und Caritas-President Peter Neher bekanntgegeben @ http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,400695,00.html auch aufrufbar @ CARTITAS-President Peter Neher im SPIEGEL-Interview vom 14.02.2006

Das bin ich, zweite von rechts, im Foto im Bethel-eigenen FREISTATT IM WIETINGSMOOR im Jahre 1963.
Ein Fallbeispiel aus der damaligen bundesrepublikanischen Fürsorgeerziehung in geschlossener Unterbringung und unter Arbeitszwang (meine eigene Leidensgeschichte, aufgeführt in chronologischer Reihenfolge anhand aktueller Dokumente aus meiner damaligen Fürsorgeakte) ist jezt hier zu finden @ http://www.heimkinder-ueberlebende.org/Die_Leidensgeschichte_des_damalig_staatenlosen_Jugendlichen_Martin_Mitchell_in_westdeutscher_Fuersorgeerziehung_No01.html

Das bin ich unten links im Foto im Bethel-eigenen FREISTATT IM WIETINGSMOOR im Jahre 1963.
Desweiteren möchte ich alle Erzieher und Erzieherinnen, und alle Anwärter zu diesen und ähnlichen Berufen in Pädagogik, Sozialpädagogik und Heilpädagogik, auf das Folgende hinweisen:
"Pädagogik" / "Geschichte" Seminar - Universität Leipzig
Dr. Christian von Wolffersdorff
Email: cwolf@rz.uni-leipzig.de
Funktion im Wandel der Heimerziehung
Netzfundstück @
http://www.uni-leipzig.de
715010082 [ Nr. 178 ]
„Schläge im Namen des Herrn“? Geschichte,
178 Funktion und Wandel der Heimerziehung
SW für HF (EW) – Mi 11.15 – wöchtl – KHS B 36 – Wolffersdorff, Christian
Die Lehrveranstaltung geht aus von einer aktuellen Veröffentlichung des Spiegel-Verlages. In ihr werden die Leiden von Menschen dargestellt, die in den 50er und 60er Jahren in westdeutschen Erziehungsheimen untergebracht waren (Peter Wensierski: "Schläge im Namen des Herrn: Die verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik"). Vor diesem Hintergrund geht das Seminar der ebenso langen wie wechselvollen Geschichte der Heimerziehung nach. Dabei werden die pädagogischen Konzepte, die in den Heimen zur Anwendung kamen, in ihrem zeitgeschichtlichen Zusammenhang betrachtet. Die Modernisierung und Öffnung der Heimerziehung infolge der Reformdiskussionen zu einem neuen Kinder- und Jugendhilfegesetz (70er bis 90er Jahre) bildet einen weiteren Schwerpunkt des Seminars. Auch die in letzter Zeit wieder verstärkt diskutierte geschlossene Unterbringung in Heimen der Jugendhilfe und in jugendpsychiatrischen Einrichtungen wird dabei zur Sprache kommen.
Literatur:
P. Wensierski: Schläge im Namen des Herrn, München 2006; Colla u.a.: Handbuch der Heimerziehung und Pflegkinderwesen in Europa, Neuwied 1999; C.v.Wolffersdorff u.a.: Geschlossene Heime: Kapitulation der Jugendhilfe? 2. Aufl. München 1996; Rüth/Pankofer/Freisleder: Geschlossene Unterbringung im Spannungsfeld von Kinder- und Jugendpsychiatrie und Jugendhilfe, München 2006; Witte/Sander: Erziehungsresistent? „Problemjugendliche“ als besondere Herausforderung für die Jugendhilfe, Baltmannsweiler 2006
Empfehlung von Martin Mitchell aus Australien (Ehemaliges Heimkind, Jahrgang 1946 - ging durch die Hölle in den 60er Jahren, u.a., in Freistatt im Wietingsmoor - eine Teilanstalt der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel), Betreiber (seit 17.06.2003) von Heimkinder-Ueberlebende.org @ http://www.heimkinder-ueberlebende.org