Lea Stephan |
Der zweite Mond? Ja! Den einen kennen wir auch heute noch, aber der andere, der Kleinere aus
grünem Käse, der ist verschwunden...
In der Geschichte geht es um die Ratte Elsa, die es liebt nachts auf dem Dach zu sitzen und die
Monde anzusehen. Als der Kater Mischka sich in den Kopf setzt Elsa zu seinem Festessen zu machen,
muss sie sich verstecken. Doch bald schon weiß sie nicht mehr, wohin sie soll. Der grüne Mond hat
Mitleid und bietet ihr an sie zu verstecken. Elsa muss lange in ihrem Versteck bleiben und sie
bekommt Hunger…
Unter dem Motto "Sprache ist Leben" hat IBiS e.V. (Verein für Interkulturelle
Bildung und Soziale Arbeit im Stadtteil) in Freiburg das erste siebensprachige Bilderbuch
herausgebracht. |
Die Geschichte ist einfach geschrieben, nicht zu lang und sehr phantasievoll. Doch das absolut
Tolle an diesem Buch ist eben, dass es in sieben Sprachen vorliegt!
Gerade jetzt, da im Zuge der Forderungen nach Bildungsplänen im Kindergartenbereich, der Ruf
nach Mehrsprachigkeit im Vorschulbereich lauter wird, bietet dieses Buch eine wunderbare Möglichkeit
Kinder an fremde Sprachen heran zu führen. Durch die beiliegende CD, auf der der Text jeweils in
einer Fremdsprache und anschließend in Deutsch gelesen wird, wird Kindern der Zugang zu anderen
Sprachen eröffnet. Zudem ist es möglich endlich Kindern eine Geschichte näher zu bringen, die die
deutsche Sprache noch nicht so gut oder gar nicht beherrschen. Meiner Meinung nach ein wichtiger
Schritt in die Richtung, dass diese Kinder sich nicht ausgegrenzt fühlen, sondern am
Gruppengeschehen Teil haben können. So kann vermieden werden, dass die Kinder ihre fehlenden
Sprachkenntnisse allzu sehr als Defizit betrachten. Vielmehr ist es möglich ihre Kenntnisse in einer
fremden (= interessanten Sprache) als Gewinn für die gesamte Gruppe zu betrachten und den Kindern
bei der wichtigen Integration in der Gruppe helfen. Dies wiederum fördert die Freude am Erlernen
der deutschen Sprache.
Die beiliegende CD gibt Erzieherinnen und Erziehern eine Möglichkeit an die Hand mit Eltern und
Kindern anderer Nationalitäten in Kontakt zu treten und ihnen so ein Gefühl des Angenommenseins
und nicht des Außenstehens vermitteln.
Sehr schön finde ich auch, dass die Geschichte zwar das Problem von Flucht und Migration
behandelt, aber dies ohne es offensichtlich in den Vordergrund zus tellen.
Durch die schöne alte Form der Fabel, wird das Thema einfühlsam und unaufdringlich
näher gebracht. Die Kinder haben so die Chance selbst den Bezug zur eigenen
Situation oder der anderer Kinder aus der Gruppe zu setzen.
Alles in allem ein stilles Bilderbuch, mit nicht zu viel Text und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten!
Mein Fazit:
Herzlichen Glückwunsch zu dieser Buchidee!